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Attersee - lange Wettfahrt

Langes Schwert für die

?Lange Wettfahrt?

 

 

Tiefes, blaues, beim Gleiten weiß schäumendes Wasser ? trotz Regen, verpatztem Star - ein herrliches Erlebnis! Die ?Lange Wettfahrt? am Attersee ist ein Ereignis, das mich fasziniert.

 

Heuer hatten meine beiden Vorschoter im 20er JKR, Wolfgang Kases und Werner Ebenhöh, die Idee, einmal ein langes Schwert auf tiefem Wasser auszuprobieren, um die Segeleigenschaften am Wind zu verbessern.

 

Als Test sollte dabei die ?Lange Wettfahrt? am Attersee dienen. Vorteil: lange Schläge, unterschiedlichste Windverhältnisse. Nachteil: keine bauartgleichen Schiffe zum direkten Vergleich.

 

Am Samstag, Start um 07:00 Uhr! 67 Boote tummeln sich hinter der Startlinie, wir in der Nähe der Tonne in der zweiten Startreihe, da wir die Windabdeckung der Boote mit größeren Segelflächen noch nicht so gut einschätzen können. Wir kommen aber bei ca. 1-2 Bft Wind gut weg.

 

Eine 20m2 Rennjolle bereitet uns Sorge, weil wir längere Zeit hinter und unter ihr liegend ständig in ihrem Abwind segeln. Hier bewährt sich das Schwert offensichtlich zum ersten Mal, denn es gelingt, ? natürlich auch bedingt durch die Winddreher ? uns aus dieser Abhängigkeit zu lösen.

 

Dann geht es als ca. 20igstes Boot am Wind in Richtung Seefeld. Konzentriertes Segeln ist angesagt, denn der Wind dreht oft bis zu 30-40° und geht dabei, wie man so schön sagt von 0 auf 100 (1 Bft bis 3 Bft). Je näher die Boje rückt, desto löchriger wird der Wind und wir können nur zuschauen, wie uns die beiden Esse 850, die eine in Lee und die andere in Luv, einfach stehen lassen. Auch die wunderschönen Sonderklassen rauschen auf und davon.

 

Endlich, die Boje ist erreicht, neben uns das 18-Foot-Skiff mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit für diesen ?No-Wind?. Entlang dem Ufer (Forstamt, Haslach, Dorf) segeln wir bei Steinbach und Seefeld vorbei und lassen dabei so manche, die sich auf die Seite nach Stockwinkl, Parschallen , Dexelbach begeben haben, hinter uns.

 

Der Wind ? nach wie vor aus West / Süd ? legt ein bisschen zu (ca. 2-3 Bft) und wir überholen unter Spi segelnd immer mehr Boote.

 

Nach Weyregg beginnen wir mit dem Fernglas im leichten Nieselregen nach der Tonne bei Kammer Ausschau zu halten und wundern uns, dass man hier eine orange Tonne verwendet, wo doch alle bisherigen gelb waren. Es stellte sich bald heraus, dass wir offensichtlich eine falsche Boje anvisiert hatten ? der Fehler war gottseidank nicht so groß und Dank der noch vor und segelnden Sonderklassen leicht korrigierbar. Kurz nach dem Tonnenmanöver gelang es uns ? bedingt durch den stark drehenden Wind - kurzfristig alle in Sichtweite befindlichen Sonderklassen einmal hinter uns zu lassen. Doch änderte sich das Bild sehr schnell, als wir ? ortsunkundig ? zu früh den Schlag in Richtung Litzlberg/Neustift wählten und zuschauen durften, wie uns die Sonderklassen wie man so schön sagt ?oben drüberfuhren?.

 

Bei immer weniger werdendem Wind erreichten wir kurz nach Einlaufen der Sonderklassen nach fünf Stunden spannender Fahrt um ca. 12:00 Uhr mittags das Ziel. Da alles regennass und keine Aussicht auf besseres Wetter war, beschlossen wir sofort zu kranen und das Boot reisefertig zu machen.

Wir rechneten mit einem Platz unter den ersten zehn. Da das Wetter nicht gerade als schön zu bezeichnen war, das Ziel erst um 19:00 Uhr geschlossen wurde und die Siegerehrung um 20:00 Uhr angesetzt war, drängte es meine Vorschoter - beide mit Kind und Familie unterwegs - nach Hause. Da man bei einer Siegerehrung prinzipiell, bei einer im traditionsreichsten Yachtclub Österreichs schon gar nicht, fehlen darf, wartete ich die Siegerehrung vor dem nächtlichen Nachhausefahren ab. Wie sich herausgestellt hat, zu unserer großen Überraschung und Freude: nach berechneter Zeit 1. Platz. Nochmals ein Dankeschön an alle Helfer und die Wettfahrtleitung für die wunderbare Veranstaltung und an den Club für das ? für uns ungewohnte ? Segeln im tiefen, türkisblauen, weiß schäumenden Wasser.

 

C.M-U